Wie viel Taschengeld ist mit 17 Jahren angemessen?
Viele Familien orientieren sich an der Taschengeldtabelle des Deutschen Jugendinstituts (DJI). Für 17-Jährige empfiehlt das DJI monatlich 45 bis 60 Euro als frei verfügbares Taschengeld.
Diese Spanne berücksichtigt, dass Lebensstil, Verpflichtungen und finanzielle Möglichkeiten in dem Alter sehr unterschiedlich sein können. Wichtig ist, dass das Geld regelmäßig und verlässlich gezahlt wird - unabhängig davon, ob der oder die Jugendliche zusätzlich jobbt oder nicht.
Das Taschengeld ist zur freien Verfügung gedacht. Jugendliche entscheiden selbst, ob sie es ausgeben, ansparen oder sich davon Wünsche erfüllen. Nur so kann es helfen, den Umgang mit Geld wirklich zu lernen.
Wofür ist das Taschengeld gedacht?
Taschengeld soll nicht den Lebensunterhalt decken, sondern finanzielle Eigenständigkeit fördern. Es gibt Raum für eigene Entscheidungen und hilft, den Umgang mit einem festen Betrag zu üben.
Häufige Ausgaben mit 17 Jahren:
- Ausgehen mit Freundinnen und Freunden
- Fahrkosten, wenn kein Ticket vorhanden ist
- kleinere Technikprodukte oder Zubehör
- Kleidung, Kosmetik oder Pflegeprodukte
- digitale Dienste, Abos oder Musik
Nicht darunter fallen Dinge wie notwendige Kleidung, Schulbedarf oder medizinische Kosten. Diese gehören weiterhin zur Grundversorgung und sollten nicht vom Taschengeld bezahlt werden. Auch ein Nebenjob ersetzt nicht den Lerneffekt eines festen monatlichen Betrags.
Empfehlung: Taschengeld monatlich oder wöchentlich auszahlen?
Mit 17 ist die monatliche Auszahlung üblich und sinnvoll. Jugendliche in dem Alter haben oft ein eigenes Konto, erledigen Überweisungen selbst und können größere Zeiträume finanziell überblicken.
Ein monatlicher Rhythmus bietet:
- bessere Planbarkeit
- mehr Eigenverantwortung
- realistische Übung für später
Wichtig ist, dass das Taschengeld zuverlässig und pünktlich kommt. Ein klarer Termin, zum Beispiel immer zum Monatsanfang, hilft beim Einteilen. Auch wenn das Geld einmal früh verbraucht ist, sollte nicht sofort nachgelegt werden. Es geht darum, mit einem festen Betrag hauszuhalten und daraus zu lernen.
Das Taschengeld reicht nicht: Was sollten Eltern tun?
Wenn das Taschengeld regelmäßig vor Monatsende aufgebraucht ist, hilft ein Gespräch. Nicht vorwurfsvoll, sondern offen und gemeinsam. Ziel ist nicht Kontrolle, sondern Orientierung.
Mögliche Fragen:
- Welche Ausgaben waren dir wichtig?
- Gab es größere oder unerwartete Kosten?
- Möchtest du auf etwas Größeres sparen?
Auch das Notieren von Ausgaben kann helfen, Muster zu erkennen. Wenn das Taschengeld auf Dauer nicht reicht, kann eine Anpassung sinnvoll sein - aber nur, wenn sie zur Lebenssituation passt und nicht als Belohnung verstanden wird.
Und was ist mit Nebenjobs mit 17 Jahren?
Mit 17 dürfen Jugendliche neben der Schule arbeiten, zum Beispiel im Einzelhandel, in der Gastronomie oder bei Dienstleistern. Viele machen Ferienjobs oder arbeiten regelmäßig ein paar Stunden pro Woche. Das stärkt Selbstständigkeit und erweitert den finanziellen Spielraum.
Trotzdem sollte es weiterhin ein verlässliches Taschengeld geben. Ein Job ersetzt diese feste Basis nicht. Denn es geht nicht nur ums Geldverdienen, sondern auch ums Üben mit einem verlässlichen Betrag zu wirtschaften.
Wer jobbt, kann mehr sparen oder sich mehr leisten - aber das ändert nichts am pädagogischen Wert des Taschengelds. Eltern können hier gut unterstützen, indem sie bei der Einteilung helfen, ohne zu sehr einzugreifen.