Taschengeld für Jugendliche: Wie hoch es sein sollte und was es zu beachten gibt

von 
 · 
14.9.2023

Für Jugendliche ist es unglaublich wichtig, ein angemessenes Taschengeld zu bekommen. Nicht mehr wie ein Kind, schließlich sind sie schon groß – aber eben auch noch nicht erwachsen. Was du wissen musst, um deine Kids im Teenager-Alter mit Taschengeld zu geldklugen Erwachsenen zu machen, erfährst du hier.

Das Wichtigste über Taschengeld für Jugendliche in Kürze

Die wichtigsten Botschaften aus diesem Artikel im Überblick:

  • Taschengeld ist für Jugendliche unglaublich wichtig, um den Umgang mit Geld zu lernen.
  • Für die Höhe des Taschengeldes gibt es Experten-Empfehlungen je nach Alter deiner Kinder.
  • Es gibt viele weitere Möglichkeiten, um noch mehr über Geld zu lernen. Zum Beispiel Budgetgeld, Taschengeldkonten oder Taschengeldkarten mit App.

Warum brauchen Jugendliche Taschengeld?

Algebra, Grammatik und das mit den Bienchen und Blümchen lernen unsere Kids in der Schule. Aber wie siehts mit den anderen Dingen aus, die man zum Leben braucht? Vor allem der Umgang mit Geld entscheidet im späteren Leben über Glück und Unglück: Wie soll man als Erwachsener vernünftig mit Geld umgehen, wenn man es früher nie gelernt hat?

Es ist fast wie Autofahren: Wer immer nur als Beifahrer und in der eigenen Nachbarschaft unterwegs ist, bekommt schon bei der Vorstellung, alleine von München nach Berlin zu fahren mittelschwere Panikattacken. Einziger Unterschied: Wenns ums Geld geht, kann man nicht stattdessen mit der Bahn fahren. Um als Erwachsener im Leben klarzukommen, muss man sicher im Umgang mit Geld sein.

Und zack, das ist auch schon die Antwort, warum Taschengeld so unfassbar wichtig ist: Ohne Taschengeld lernen Jugendliche nicht, mit Geld umzugehen. Fünf Ausrufezeichen. Doppelt und dreifach unterstrichen.

Deswegen: schick deine Kids nicht ohne Navi und ohne Führerschein von München nach Berlin. Bereite sie mit ihrem Taschengeld so früh wie möglich auf das echte Leben vor. Wir verraten dir, wie das geht!

Ein bisschen Business steckt in jedem Jugendlichen – wenn du deine Kids geldklug machst, machst du ihnen den Start als erfolgreiche Erwachsene ein bisschen leichter. Auch ohne Anzug.

Die 5 goldenen Taschengeld-Regeln für Eltern

Damit der Lerneffekt beim Taschengeld auch wirklich funktioniert, musst du dich als Mama oder Papa an ein paar Regeln halten. Und zwar an diese:

Regel 1: Rede drüber!

Rede mit deinen Kids über Geld und übers Taschengeld. Besprecht, wann und wie viel Taschengeld sie bekommen und wofür es bestimmt ist.

Regel 2: Misch dich nicht ein!

Ihr Taschengeld bekommen deine Kids zur freien Verfügung. Sie können damit machen, was sie wollen (solange es legal ist, natürlich).

Regel 3: Zahl das Taschengeld regelmäßig – ohne Aufforderung!

Du zahlst das Taschengeld immer pünktlich zum vereinbarten Termin. Ohne Wenn und Aber und ohne Aufforderung. Deine Kids müssen nicht danach fragen, sondern können sich darauf verlassen.

Regel 4: Wenn pleite, dann pleite!

Wenn deine Kids ihr Taschengeld sofort am ersten Tag auf den Kopf hauen, stehen sie danach mit leeren Taschen da. So ist das nun mal und genau das ist der allerwichtigste Lerneffekt. Als Erwachsene können sie sich schließlich auch nicht einfach frisches Geld holen, wenn sie pleite sind. Deswegen gibts keinen Vorschuss und keinen Zehner zwischendurch.

Regel 5: Keine Bedingungen!

Eine 5 in Mathe ist kein Grund, das Taschengeld zu kürzen. Das Taschengeld kommt pünktlich und in vereinbarter Höhe. Wenn deine Kids etwas ausgefressen haben, lass sie den entstandenen Schaden in Raten abstottern. Die Auszahlung des Taschengeldes bleibt aber gleich.

So viel sollte es sein: Empfehlung und Taschengeldtabelle

Wenn du dich fragst „Ab wann Taschengeld und wie viel überhaupt?“ bist du in guter Gesellschaft. Wir bei Bling schauen bei dem Thema immer wieder in fragende Mama- und Papa-Gesichter. Das ist aber auch gar nicht schlimm, denn es gibt eine Menge kluger Köpfe, die praktische Empfehlungen dazu erarbeitet haben. Das Jugendamt zum Beispiel oder der Beratungsdienst Geld und Haushalt. Und genau die stellen wir dir jetzt vor.

H3: Die Taschengeld-Tabelle 2023: Eine Empfehlung fürs Taschengeld

Die Taschengeldtabelle ist eine jährlich aktualisierte Empfehlung, wie viel Taschengeld für Kinder und Jugendliche je Alter sinnvoll ist. Daran kannst du dich orientieren. Du findest sie zum Beispiel direkt beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend – oder direkt hier in deinem Bling Magazin:

Die Taschengeldtabelle gibt dir eine Orientierung, wie viel Taschengeld pro Monat deine Kids bekommen sollten.

Taschengeld mit 10 Jahren

Experten empfehlen, das Taschengeld ab einem Alter von 10 Jahren monatlich auszuzahlen. Am Anfang am besten 16,00 bis 18,50 € jeden Monat.

Taschengeld mit 11 Jahren

Wenn dein Kind 11 Jahre ist, solltest du das Taschengeld monatlich auszahlen. Experten empfehlen eine Summe von 18,50 bis 21,00 €.

Taschengeld mit 12 Jahren

Im Alter von 12 Jahren sollte dein Kind das Taschengeld einmal pro Monat bekommen, am besten 21,00 bis 23,50 €.

Taschengeld mit 13 Jahren

Mit 13 Jahren bekommen Jugendliche das Taschengeld monatlich. Experten empfehlen 23,50 bis 26,00 € pro Monat.

Taschengeld mit 14 Jahren

Mit 14 Jahren sollte dein Kind 26,00 bis 31,00 € pro Monat zur freien Verfügung bekommen. Außerdem empfehlen Experten Jugendlichen ab 14 Jahren zusätzlich ein Budgetgeld für den alltäglichen Bedarf zu bezahlen, zum Beispiel für Kleidung oder das Mittagessen außer Haus.

Taschengeld mit 15 Jahren

15-Jährige sollten 31,00 bis 39,00 € pro Monat bekommen. Zusätzlich empfehlen Experten ein Budgetgeld für den alltäglichen Bedarf wie Kosmetikartikel oder die Busfahrkarte.

Taschengeld mit 16 Jahren

Mit 16 Jahren ist laut Experten ein Taschengeld von 39,00 bis 47,00 € angemessen. Zusätzlich kannst du ein Budgetgeld für alltägliche Ausgaben bezahlen, zum Beispiel für Schulmaterial.

Taschengeld mit 17 Jahren

Ab dem 17. Geburtstag ist laut Experten ein Taschengeld von 47,00 bis 63,00 € monatlich zu freien Verfügung angemessen. Für den alltäglichen Bedarf wie Handykosten oder Kleidung kannst du zusätzlich ein angemessenes Budgetgeld auszahlen.

Taschengeld mit 18 Jahren

Mit 18 ist dein Kind schon groß – und vielleicht sogar schon in der Ausbildung. Wenn es noch zu Hause lebt und finanziell von dir abhängig ist, ist laut Experten ein monatliches Taschengeld von 63,00 bis 79,00 € angemessen. Zusätzlich ist ein Budgetgeld für den alltäglichen Bedarf sinnvoll, zum Beispiel fürs Mittagessen außer Haus oder Kosmetikartikel.

Bling-Tipp: Budgetgeld nutzen

Das Taschengeld können deine Kids ausgeben, wofür sie möchten. Ohne Vorgaben, ohne Auflagen. Wenn du sie noch ein bisschen geldklüger machen möchtest, führst du zusätzlich ein Budgetgeld ein. Das wird für Jugendliche ab 14 Jahren empfohlen und ist ein Extra-Geld für den alltäglichen Bedarf. Also zum Beispiel für Schulsachen, Klamotten, Kosmetik oder die Busfahrkarte.

Dafür fängst du am besten erst mal nur mit einem Teil an, zum Beispiel mit Klamotten: Du zahlst jeden Monat eine bestimmte Summe und bist ab sofort bei jedem Shopping-Trip aus dem Schneider. Natürlich könnt ihr auch spezielle Vereinbarungen treffen – zum Beispiel, wenn eine neue muckelig-warme Winterjacke her muss.

Auch fürs Budgetgeld gibt es offizielle Empfehlungen - erarbeitet vom Beratungsdienst Geld und Haushalt der Sparkassen Finanzgruppe und dem Deutschen Jugendinstitut:

Wie viel Budgetgeld für welchen Bedarf? Diese Empfehlungen helfen dir, die Höhe einzuschätzen.

Wichtig: Taschengeld-Empfehlung heißt nicht Pflicht!

Wie viel Taschengeld du genau auszahlst, entscheidet ihr. Nicht das Jugendamt, nicht das Bundesministerium und auch sonst niemand. Lass dich dabei von niemandem unter Druck setzen – auch nicht von anderen Eltern, die mehr zahlen. Schließlich müssen Taschengeld und Budgetgeld auch in dein eigenes Haushaltsbudget passen. Und das ist nun mal bei jedem anders.

Wichtig ist: Sprich offen mit deinen Kids darüber, dass das Taschengeld im Vergleich zum Haushaltseinkommen eine angemessene Höhe hat. Denk immer an die goldene Taschengeld-Regel Nummer 1: Rede drüber!

Wie solltest du das Taschengeld auszahlen?

Wie du das Taschengeld auszahlst, entscheidet ihr gemeinsam. Denk dabei daran, dass Cash immer unwichtiger wird. Selbst beim Bäcker und in der Eisdiele kann man heute meistens mit Karte zahlen. Wäre doch cool, wenn deine Kids direkt lernen würden, damit umzugehen, oder?

Überlegt also, ob ihr ein Taschengeldkonto bei der Bank eröffnet, auf das du jeden Monat das Geld per Dauerauftrag überweist. Das hat direkt mehrere Vorteile:

  • Du vergisst nicht mehr, das Taschengeld auszuzahlen.
  • Dein Kind hat schon ein Konto, wenn es mal Gehalt bekommt.
  • Auch Oma und Opa können Geldgeschenke easy aufs Konto überweisen.
  • Dein Kind lernt früh mit dem eigenen Bankkonto umzugehen.

Eine weitere und superpraktische Alternative ist die Blingcard. Dein Kind bekommt eine App und eine Karte zum Bezahlen, du bekommst eine Eltern-App. Ihr beide könnte mit euren Apps alles machen, was ihr vorhabt: Sparen, Taschengeld auszahlen, kleine bezahlte Extra-Aufgaben verteilen und vor allem den Überblick behalten. Hier erfährst du mehr darüber.

Ganz wichtig ist dabei: Egal, für welchen Weg der Auszahlung ihr euch entscheidet, ihr solltet es gemeinsam entscheiden. Denn nur, wenn ihr wirklich offen und auf Augenhöhe über Geldthemen sprecht, lernt dein Kind auch was dabei. Und darum geht es schließlich.

Auch interessant: