Wie sinnvoll ist Finanzbildung an Schulen?

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21.11.2025

Dein Kind lernt in der Schule Gedichtanalyse, Photosynthese und vielleicht ein bisschen Bruchrechnung. Aber weiß es später, wie man eine Steuererklärung macht, was eine Versicherung kostet oder wie Sparen funktioniert? Genau darum geht es bei Finanzbildung im Unterricht. Immer mehr Eltern fordern, dass Kinder früh lernen, mit Geld umzugehen. Doch bringt das wirklich etwas und wie könnte das konkret aussehen?

Warum ist Finanzbildung an Schulen sinnvoll?

Wer früh versteht, wie Geld funktioniert, trifft später bessere Entscheidungen. Kinder und Jugendliche wachsen in einer Welt auf, in der Verträge, Onlinekäufe, Kredite und Steuern zum Alltag gehören. Trotzdem fehlen im Schulunterricht oft die Grundlagen dafür.

Finanzbildung gibt Orientierung. Sie zeigt, wie ein Konto funktioniert, was hinter einem Handyvertrag steckt, wie man ein Budget plant oder warum Schulden schnell zur Belastung werden. Wer das früh lernt, kann Risiken besser einschätzen und spart sich später teure Fehler.

Außerdem stärkt Finanzwissen das Selbstbewusstsein. Jugendliche, die wissen, wie sie mit Geld umgehen, lassen sich weniger leicht beeinflussen - zum Beispiel von Konsumdruck oder falschen Versprechen im Netz. Kurz gesagt: Finanzbildung macht unabhängig und gehört längst genauso selbstverständlich in den Stundenplan wie Mathe oder Englisch.

Wo gehört Finanzbildung heute schon zum Schulalltag?

Einige Länder zeigen, wie es gehen kann. In Schweden lernen Kinder schon im Kindergarten, wie man mit Geld umgeht. In der Schule gehört Finanzbildung ganz selbstverständlich dazu - mit großem Erfolg. Auch in Dänemark ist das Thema Pflicht und wird sogar durch Aktionswochen ergänzt, in denen Fachleute direkt unterrichten.

Die Niederlande setzen seit Jahren auf das Fach „Finanzielle Selbstständigkeit“, das ab Klasse 7 unterrichtet wird. Auch Australien und Singapur verfolgen klare nationale Strategien: Dort lernen Kinder und Jugendliche in verschiedenen Lebensphasen, wie man Geld klug einsetzt.

In Österreich wurde 2021 eine nationale Finanzbildungsstrategie eingeführt. Seither ist das Thema fest im Unterricht verankert - ergänzt durch Projekte und digitale Angebote.

Auch Länder wie Kanada, Großbritannien und viele US-Bundesstaaten haben Finanzbildung in ihre Lehrpläne aufgenommen. Wie konsequent das umgesetzt wird, variiert allerdings.

Wie steht es um die finanzielle Bildung in Deutschland?

In Deutschland gibt es zwar Fortschritte, aber noch keine flächendeckende Lösung.

Nur wenige Bundesländer wie Baden-Württemberg oder ab 2026 Sachsen-Anhalt führen ein eigenes Schulfach ein, das auch Finanzthemen behandelt. In den meisten Bundesländern bleiben solche Inhalte ein Randthema in Fächern wie Sozialkunde oder Wirtschaft. Neue Pflichtmodule zu Alltagsfinanzen sollen ab 2025 erste Lücken schließen - mit Themen wie:

  • Verträge verstehen

  • Kredite und Zinsen einordnen

  • Risiken von Schulden erkennen

  • Umgang mit Inflation

  • Grundlagen des Kapitalmarkts

Auch bundesweit tut sich etwas: Das Finanz- und das Bildungsministerium arbeiten seit 2023 an einer gemeinsamen Finanzbildungsstrategie. Eine zentrale Online-Plattform mit geprüften Lernangeboten ist in Planung. Ziel ist, finanzielle Bildung verständlich, alltagstauglich und digital zugänglich zu machen.

Trotzdem fehlt bislang eine klare, einheitliche Lösung für alle Schulen. Nur etwa zwölf Prozent der Schulen bieten verpflichtenden Wirtschaftsunterricht mit Finanzanteil an. Dabei zeigen Umfragen: 93 Prozent der Eltern wünschen sich genau das - mehr Verlässlichkeit, mehr Praxisbezug, mehr Vorbereitung auf die echte Welt.

Deutschland hat den Handlungsbedarf erkannt. Jetzt kommt es darauf an, dass gute Ansätze nicht in Modellprojekten stecken bleiben, sondern in allen Klassenzimmern ankommen. Denn wer den Umgang mit Geld früh lernt, ist später klar im Vorteil - im Alltag, im Job und in jeder Lebensphase.

Alternative zum Schulfach: So bringst du deinem Kind den Umgang mit Geld bei

Nicht jede Schule vermittelt Finanzwissen - aber zu Hause kannst du eine Menge bewirken. Kinder lernen am besten durch Vorleben und Mitmachen. Wenn du dein Kind früh in kleine Entscheidungen einbindest, wird es spielerisch finanziell selbstständiger.

Diese einfachen Ideen helfen im Alltag:

  • Taschengeld gemeinsam planen: Besprecht, wie viel sinnvoll ist und was davon bezahlt werden soll. Regelmäßiges Taschengeld gibt Sicherheit - und echte Übung im Einteilen.

  • Kleine Budgets verwalten lassen: Beim Einkauf ein Limit setzen und das Kind entscheiden lassen, was in den Korb darf. Das schafft ein Gespür für Preise und Prioritäten.

  • Sparziele setzen: Ob für Spielzeug oder ein größeres Wunschprojekt - gemeinsam Ziele formulieren und das Sparen begleiten motiviert.

  • Gemeinsam Verträge durchgehen: Handyvertrag, Streaming-Abo oder ÖV-Ticket - nimm dein Kind mit ins Boot und erkläre, worauf es ankommt.

  • Digitale Tools nutzen: Es gibt viele kindgerechte Apps, mit denen Sparziele, Einnahmen und Ausgaben anschaulich gemacht werden können.

Wichtig ist, dass Geld kein Tabuthema ist. Offen über Finanzen zu sprechen, Fragen zu beantworten und Fehler zuzulassen, stärkt das Selbstvertrauen. So lernt dein Kind nicht nur mit Zahlen umzugehen - sondern auch mit Verantwortung.

So hilft dir Bling dabei, deinen Nachwuchs finanziell fit zu machen

Bling unterstützt dich genau dabei, deinem Kind den Umgang mit Geld früh und sicher beizubringen. Die App wurde speziell dafür entwickelt, finanzielle Bildung spielerisch in den Alltag zu integrieren.

Mit unserer Bling-Card kannst du:

  • Taschengeld digital überweisen – regelmäßig oder bei Bedarf

  • Sparziele gemeinsam festlegen – direkt in der App sichtbar

  • Ausgaben transparent machen – dein Kind sieht, wo das Geld bleibt

  • Aufgaben mit Belohnungen verknüpfen – z. B. für Mithilfe zu Hause

  • Finanzwissen kindgerecht vermitteln – über Erklärungen, Tipps und Challenges

Eltern behalten die volle Kontrolle, Kinder gewinnen Selbstständigkeit - eine echte Win-win-Situation. So wird aus „Geld lernen“ keine trockene Theorie, sondern ein spannender Teil des Familienalltags.

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