Wofür gibst du als Familie dein Geld aus?
Im Familienalltag fließt Geld in viele Bereiche. Mal sind es feste Kosten wie Miete oder Versicherungen, mal spontane Ausgaben für Hobbys, Kleidung oder das neue Lieblingsbuch. Wenn du weißt, wohin das Geld geht, kannst du besser planen und gezielt Rücklagen bilden.
In der folgenden Übersicht haben wir zusammengestellt, wofür eine Familie mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern im Monat Geld ausgibt. Die Beträge helfen dir, die eigenen Ausgaben besser einzuordnen. Je nach Wohnort, Lebensstil und Alter der Kinder kann es natürlich Unterschiede geben.
Bereich
Monatliche Kosten (geschätzt)
Was dazugehört
Miete inklusive Nebenkosten
1.200 bis 1.800 €
Warmmiete, Strom, Heizung, Wasser
Lebensmittel
600 bis 800 €
Wöchentliche Einkäufe, Snacks, Getränke
Versicherungen
200 bis 350 €
Haftpflicht, Hausrat, Kfz, private Zusatzversicherungen
Kinderbetreuung
100 bis 600 €
Kita, Hort, Betreuungskosten je nach Bundesland
Mobilität
300 bis 600 €
Auto, Benzin, Wartung, Öffis
Freizeit und Hobbys
200 bis 400 €
Sportvereine, Musikschule, Kino, Familienaktivitäten
Kleidung und Schuhe
100 bis 200 €
Alltagskleidung, Wintersachen, neue Schuhe
Kommunikation und Medien
80 bis 150 €
Handys, Internet, Streamingdienste
Bildung und Schule
50 bis 150 €
Schulmaterial, Bücher, Klassenfahrten
Rücklagen und Sparen
200 bis 400 €
Für Urlaub, unerwartete Ausgaben, größere Wünsche
Gesamtkosten pro Monat: ungefähr 3.030 bis 5.450 Euro
Wenn du deine Ausgaben kennst, kannst du bewusst Entscheidungen treffen. Vielleicht brauchst du für den Alltag weniger als gedacht, vielleicht entdeckst du Sparpotenzial. Ein klarer Überblick schafft Sicherheit - und am Ende auch ein besseres Gefühl beim Blick aufs Konto.
Wie kannst du als Familie monatlich Geld sparen?
Der Alltag mit Kindern kostet oft mehr, als du erwartest. Zwischen Miete, Wocheneinkauf, Vereinsbeiträgen und Kleidung geht schnell der Überblick verloren. Wer genau hinschaut, findet aber an vielen Stellen Möglichkeiten, um Monat für Monat spürbar zu sparen.
Diese Ansätze helfen dir im Alltag:
- Lebensmittel planen statt spontan einkaufen: Ein Wochenplan spart Geld und Nerven. Wer gezielt einkauft, wirft weniger weg und greift seltener zu teuren Fertigprodukten.
- Verträge regelmäßig prüfen: Handy, Strom, Internet, Versicherungen – viele Familien zahlen für Altverträge deutlich zu viel. Ein Tarifvergleich bringt oft dreistellige Ersparnisse im Jahr.
- Secondhand nutzen: Kinder wachsen schnell. Kleidung, Fahrräder oder Spielsachen gebraucht zu kaufen, schont das Budget und die Umwelt.
- Abos durchrechnen: Streamingdienste, Fitnessstudio. Überlege, was ihr wirklich nutzt. Alles andere kannst du kündigen oder pausieren.
- Kosten für Hobbys im Blick behalten: Ein Sportverein kostet weniger als private Anbieter. Gemeinsame Aktivitäten wie Wandern oder Schwimmen bringen Spaß ohne hohe Ausgaben.
- Mit Kindern über Geld sprechen: Wer früh erklärt, dass Geld nicht unbegrenzt da ist, schafft Verständnis. Wünsche gemeinsam priorisieren hilft, bewusster zu konsumieren.
Sparen heißt nicht verzichten, sondern klug entscheiden. Wenn du deine Ausgaben regelmäßig prüfst, findest du schnell Stellschrauben, die langfristig Wirkung zeigen. Und jeder gesparte Euro gibt euch am Monatsende etwas mehr Luft - für das, was euch wirklich wichtig ist.
Wie hoch sollte der Notgroschen für eine Familie sein?
Ein Notgroschen gibt dir Sicherheit, wenn plötzlich etwas passiert. Die Waschmaschine geht kaputt, das Auto braucht eine Reparatur oder das Einkommen fällt vorübergehend weg. Genau für solche Momente brauchst du eine Rücklage, auf die du sofort zugreifen kannst.
Als grobe Faustregel gilt: Lege mindestens drei bis sechs Monatsausgaben zurück. Damit deckst du Miete, Lebensmittel, Versicherungen und andere Fixkosten für eine gewisse Zeit. Wenn du selbstständig bist oder nur ein Einkommen in der Familie habt, kannst du lieber etwas mehr einplanen.
Beispiel: Wenn deine Familie im Monat etwa 4.000 Euro braucht, solltest du 12.000 bis 24.000 Euro als Notgroschen zur Seite legen.
Das Geld gehört nicht auf das Tagesgeldkonto für den Urlaub und auch nicht ins Aktiendepot. Es bleibt auf einem separaten Tagesgeldkonto. So kannst du in einer Notsituation ruhig bleiben und sofort handeln, ohne das Haushaltsbudget aus dem Gleichgewicht zu bringen.
PKV oder GKV als Familie: Was lohnt sich mehr?
Sobald Kinder da sind, stellt sich für viele Familien die Frage: gesetzlich oder privat versichern? Die Entscheidung betrifft nicht nur den eigenen Geldbeutel, sondern auch die Versorgung im Krankheitsfall. Was auf den ersten Blick kompliziert wirkt, lässt sich gut vergleichen – wenn du weißt, worauf es ankommt.
In der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) bist du automatisch familienversichert. Du zahlst Beiträge abhängig vom Einkommen, Kinder kosten nichts extra. Das bringt Vorteile, vor allem wenn nur ein Elternteil verdient oder beide ein mittleres Einkommen haben. Du bekommst solide Leistungen, musst aber mit Wartezeiten und Eigenanteilen rechnen.
In der privaten Krankenversicherung (PKV) hängt der Beitrag nicht vom Einkommen ab, sondern vom Alter, Gesundheitszustand und den gewählten Leistungen. Jedes Familienmitglied braucht einen eigenen Vertrag. Du zahlst also für jedes Kind zusätzlich. Dafür bekommst du oft mehr: schnellere Termine, freie Arztwahl, Chefarztbehandlung und bessere Leistungen bei Zahnersatz oder Brille.
Das lohnt sich vor allem, wenn du gut verdienst, wenig Arztkosten hast und langfristig Rücklagen bilden kannst. Ein Elternteil selbstständig, der andere ohne Einkommen? Dann kann die PKV zur Kostenfalle werden. Beide gutverdienend und leistungsstark versichert? Dann kann sie sich auszahlen.
Überlege bei der Entscheidung:
- Wie hoch ist euer gemeinsames Einkommen?
- Wie viele Kinder habt ihr oder sind geplant?
- Wie gesund seid ihr aktuell?
- Wollt ihr mehr Komfort oder reicht euch die Grundversorgung?
- Könnt ihr Rücklagen für spätere Jahre aufbauen?
Ein Wechsel sollte gut überlegt sein. Denn aus der PKV zurück in die GKV zu wechseln, klappt nur unter bestimmten Bedingungen. Wer jung ist, gut verdient und langfristig planen will, kann von der PKV profitieren. Wer Wert auf Sicherheit, Beitragsstabilität und Familienleistungen legt, ist mit der GKV oft besser aufgestellt.
Beide Modelle haben Vor- und Nachteile. Entscheidend ist, was zu eurer Lebenssituation passt. Lass dich im Zweifel unabhängig beraten und rechne genau nach. Denn was heute günstig wirkt, kann morgen teuer werden. Und umgekehrt.
Solltest du deine Kinder in die Finanzplanung als Familie einbinden?
Kinder verstehen früher, als du denkst, was Geld bedeutet. Sie spüren genau, ob etwas „drin“ ist oder nicht. Deshalb lohnt es sich, sie Schritt für Schritt in die Finanzplanung der Familie einzubeziehen - altersgerecht und offen.
Wenn du dein Kind mitreden lässt, lernt es nicht nur rechnen, sondern auch mitdenken. Wer beim Wocheneinkauf ein festes Budget bekommt oder gemeinsam überlegt, ob das neue Spielzeug wirklich sein muss, entwickelt ein besseres Gefühl für Geld. So entsteht Verantwortung statt Wunschliste.
Du musst nicht alle Zahlen auf den Tisch legen. Es reicht, ehrlich zu erklären, was bestimmte Dinge kosten und warum ihr euch für oder gegen etwas entscheidet. Ob beim Sparziel für den Urlaub oder der Entscheidung zwischen Ausflug und Kino - du machst dein Kind damit zum Teil des Ganzen.
Das stärkt nicht nur das Vertrauen, sondern bereitet auch auf das eigene Geldleben vor. Kinder, die verstehen, wie Finanzentscheidungen funktionieren, gehen später selbstbewusster mit ihrem Geld um. Du gibst ihnen damit ein Stück Sicherheit mit auf den Weg - und das zählt langfristig mehr als jede Matheformel, die sie in der Schule lernen.








