Wie viel Taschengeld ist mit 14 Jahren angemessen?

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7.8.2025

Mit 14 verändert sich einiges. Jugendliche entwickeln ein stärkeres Bedürfnis nach Selbstständigkeit, treffen mehr Entscheidungen allein und wollen oft auch bei Geldfragen mitreden. Gleichzeitig wachsen die Ausgaben: Das eigene Handy ist längst Standard, dazu kommen Hobbys, Unternehmungen mit Freundinnen und Freunden, und manchmal erste Wünsche nach Markenprodukten oder teureren Anschaffungen. Da ist es nur logisch, dass auch das Taschengeld angepasst wird. Aber wie viel ist in dem Alter eigentlich üblich und sinnvoll?

Wie viel Taschengeld ist mit 14 Jahren angemessen?

Eine gute Orientierung bietet die Taschengeldtabelle des Deutschen Jugendinstituts (DJI). Sie basiert auf Erfahrungen aus Pädagogik und Familienberatung und wird regelmäßig überarbeitet. Für 14-Jährige liegt die Empfehlung bei 29 bis 34 Euro im Monat.

Dieser Betrag ist nicht gesetzlich vorgeschrieben, aber er gibt eine realistische Einschätzung, was in vielen Familien als angemessen gilt. Die Spanne lässt Spielraum: Wer mehr Möglichkeiten hat, kann etwas höher ansetzen, wer knapp kalkulieren muss, bleibt eher im unteren Bereich.

Das sollten Eltern beachten: Dieses Taschengeld ist zur freien Verfügung gedacht. Jugendliche dürfen selbst entscheiden, wofür sie es ausgeben. Es sollte nicht als Druckmittel eingesetzt oder an Bedingungen geknüpft sein. Nur so lernen sie, mit Geld verantwortlich umzugehen.

Wofür ist das Taschengeld gedacht?

Taschengeld ist kein Ersatz für Unterhalt oder Grundausstattung. Es soll Jugendlichen die Möglichkeit geben, selbst Entscheidungen zu treffen, Prioritäten zu setzen und den Umgang mit einem begrenzten Budget zu üben.

Typische Ausgaben sind zum Beispiel:

  • Snacks, Fast Food oder Getränke unterwegs

  • digitale Käufe wie Apps, Musik oder Spiele

  • kleinere Anschaffungen wie Accessoires, Deko oder Fanartikel

  • Eintritte für Kino, Schwimmbad oder Veranstaltungen

  • kleine Geschenke für Freundinnen und Freunde

Eltern sollten nicht erwarten, dass von diesem Geld etwa Kleidung, Schulmaterial oder Fahrkarten bezahlt werden. Diese Dinge gehören weiterhin zur Grundversorgung und sollten separat übernommen werden.

Taschengeld ist also ein Lernfeld, kein Selbstbedienungstopf und kein Druckmittel. Es geht darum, finanzielle Selbstständigkeit Stück für Stück zu üben – mit echtem Entscheidungsspielraum.

Taschengeld monatlich oder wöchentlich auszahlen?

Mit 14 sind viele Jugendliche bereits gut in der Lage, mit einem größeren Betrag umzugehen. Deshalb ist ein monatlicher Rhythmus in dem Alter oft sinnvoll. Das erlaubt mehr Planung, fördert den Überblick und hilft beim Sparen auf größere Wünsche.

Ein monatlicher Betrag könnte zum Beispiel jeweils zum Monatsanfang oder zum Erhalt des Kindergelds überwiesen werden. Wichtig ist, dass das Geld regelmäßig und verlässlich kommt. Nur dann hat das Taschengeld eine echte pädagogische Funktion.

Wenn dein Kind noch wenig Erfahrung mit Geld hat oder Schwierigkeiten beim Einteilen hat, kann es helfen, gemeinsam einen kleinen Finanzplan aufzustellen. Dabei geht es nicht um Kontrolle, sondern um Unterstützung.

Tipp: Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, kann das Taschengeld in bar auszahlen oder ein Jugendkonto mit eigener Bankkarte einrichten. So lernen Jugendliche auch gleich den Umgang mit digitalen Zahlungen.

Was sollen Eltern tun, wenn das Geld nicht reicht?

Wenn das Taschengeld regelmäßig zu früh aufgebraucht ist, hilft ein ruhiges Gespräch. Es geht nicht darum, Vorwürfe zu machen, sondern gemeinsam zu verstehen, was passiert ist.

Mögliche Fragen können sein:

  • Wofür wurde das Geld ausgegeben?

  • Waren es spontane Käufe oder geplante Anschaffungen?

  • Gab es besondere Ereignisse oder Wünsche, die mehr gekostet haben?

In vielen Fällen ist gar keine Erhöhung nötig. Manchmal hilft es schon, gemeinsam zu schauen, wie sich Ausgaben besser steuern lassen. Auch einfache Tipps zum Sparen oder Vergleichen von Preisen können dabei helfen.

Wenn das Geld wirklich regelmäßig nicht reicht, kann eine leichte Anpassung sinnvoll sein. Wichtig ist, dass die Höhe weiterhin im Rahmen bleibt und nicht an Leistungen oder schulische Erfolge gekoppelt wird.

Und was ist mit Nebenjobs?

Mit 14 dürfen Jugendliche offiziell leichte Tätigkeiten übernehmen. Dazu zählen etwa Babysitten, Nachhilfe geben, Prospekte austragen oder im Sportverein helfen. Solche Jobs können den finanziellen Spielraum erweitern und das Verantwortungsgefühl stärken.

Trotzdem sollte das Taschengeld nicht durch eigene Einkünfte ersetzt werden. Es bleibt eine wichtige Grundlage, unabhängig davon, ob zusätzlich gejobbt wird. Denn der Lerneffekt, mit einem festen Betrag hauszuhalten, bleibt auch dann bestehen.

Gut ist, wenn Eltern im Blick behalten, dass ein Nebenjob nicht zu viel Raum einnimmt. Schule, Freizeit und Erholung sollten weiterhin an erster Stelle stehen. Und auch hier gilt: Gemeinsames Besprechen hilft oft mehr als Vorschriften.

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