„GirlMath“: Warum dieser Internettrend gefährlich ist

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26.5.2025

TikTok hat einen neuen Trend: „GirlMath“. Dahinter steckt die Idee, dass man sich Ausgaben schönrechnet – zum Beispiel so: „Ich hab eine Jacke für 100 € gekauft, aber 2 andere Teile zurückgeschickt. Also hab ich eigentlich Geld verdient". Was viele als lustigen Internettrend sehen, ist bei genauerem Hinsehen ein echtes Problem. Denn: „GirlMath“ ist kein Mathe, sondern ein Klischee. Und für die finanzielle Bildung und Selbstwahrnehmung von Mädchen gefährlich.

Was ist „GirlMath“?

„GirlMath“ ist die Art, Geld emotional statt rational zu betrachten. So wird z. B. argumentiert:

  • Rückerstattungen = Gewinn
  • Barzahlung = „kostenlos“, weil das Geld „eh weg war“
  • 50 % Rabatt = „50 % verdient“

Das klingt erst mal witzig – aber es normalisiert unlogisches Finanzverhalten. Und schlimmer noch: Es transportiert das Bild, dass Frauen mit Geld nicht umgehen können. Dabei ist das Gegenteil der Fall.

Warum solche Klischees gefährlich sind

Klischees wie „Frauen verstehen Finanzen nicht“ halten sich hartnäckig – in Popkultur, Werbung und sogar in manchen Schulbüchern. Das Problem: Wenn junge Mädchen das ständig hören, glauben sie es irgendwann selbst.

Laut einer OECD-Studie trauen sich Jugendliche schon mit 15 weniger zu, wenn es um Finanzen geht – besonders Mädchen. Und das, obwohl sie in Tests gleich gut oder sogar besser abschneiden.

Finanzbildung statt Schönrechnen

Finanzkompetenz ist keine Frage des Geschlechts, sondern der Bildung. Was wir brauchen, ist:

  • frühe, altersgerechte Finanzbildung
  • gendersensible Sprache und Inhalte
  • positive Vorbilder, die zeigen: Finanzen sind für alle da

„GirlMath“ mag ein viraler Trend sein, aber finanzielle Bildung ist ein Zukunftsthema.

Gerade für die nächste Generation.

Rechne nicht schön – rechne smart. Und sorge dafür, dass dein Konto gut aussieht, nicht nur deine Ausreden.

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