So funktioniert das internationale Zahlungssystem SWIFT

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9.2.2023

Wie reist das Geld um die Welt? Meistens ist es nicht als Bargeld im Geldbeutel unterwegs, sondern über Datenleitungen des internationalen Zahlungssystems SWIFT. Das digitale Netzwerk steckt hinter fast allen Überweisungen im In- und Ausland.

SWIFT verbindet 11.000 Banken weltweit

Hast du schon mal überlegt, auf welchem Weg eine Geldüberweisung zum Empfänger kommt – etwa dann, wenn deine Eltern das Taschengeld auf dein Bankkonto überweisen? Wahrscheinlich vermutest du schon völlig zu Recht, dass das irgendwie über das Internet funktionieren muss.

Allerdings muss dabei auch gewährleistet sein, dass kein Unbefugter das Geld abfangen kann, wenn es online unterwegs ist. Und bei zig Millionen Überweisungen pro Tag muss für die Banken die Verarbeitung der Überweisungsdaten maschinell möglich sein. Man braucht also ein System, das sehr schnell eine sehr große Zahl an Überweisungen abwickeln kann und dabei auch hochgradig sicher ist.

Genau hier kommt SWIFT ins Spiel. Der Name steht für „Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication“ – SWIFT ist also eine Organisation, die sich weltweit um die Übertragung von Finanzdaten zwischen einzelnen Banken kümmert. Angeschlossen sind weltweit rund 11.000 Banken, die gleichzeitig Eigentümer von SWIFT sind.

Herzstücke des Systems sind das SWIFT-Netzwerk und der SWIFT-Code. Beim SWIFT-Netzwerk handelt es sich sozusagen um ein extra gesichertes Mini-Internet innerhalb des weltweiten Internet. Das kannst du dir so vorstellen: Das Internet ist eine weltumspannende Datenautobahn und SWIFT ist dabei eine besondere Fahrspur, die von den anderen Spuren mit einer Mauer abgetrennt ist und auf die man nur durch spezielle und mit einem Code gesicherte Eingänge kommt. Diese Hochsicherheits-Datenspur verbindet weltweit die Banken miteinander.

Überweisungen im SWIFT-Netzwerk

In erster Linie verschicken Banken Überweisungen über das SWIFT-Netzwerk. Dabei müssen sie das vorgegebene Datenformat verwenden. Damit klar ist, welche Banken Absender und Empfänger von Überweisungen sind, braucht jede teilnehmende Bank einen SWIFT-Code. Diesen bezeichnet man auch als BIC (Business Identifier Code). Der Code besteht aus 8 oder 11 Zahlen oder Buchstaben und kennzeichnet die Bank, das Land und den Ort, an dem die Bank ihren Sitz hat.

Beispiel: Die Niederlassung der Deutschen Bank in Hamburg hat DEUTDEHH als BIC. Die ersten vier Zeichen „DEUT“ stehen für die Deutsche Bank, das anschließende „DE“ für Deutschland und „HH“ für Hamburg.

Damit ist SWIFT praktisch der digitale Postdienstleister für den Zahlungsverkehr: Bei einer Überweisung schickt die absendende Bank die Zahlungsanweisung mit Kontonummer, Name des Zahlungsempfängers, Betrag und dem vom Zahler genannten Verwendungszweck an die Empfängerbank – und diese schreibt dann das Geld dem Konto des Empfängers gut.

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