Wie viel Taschengeld ist mit 15 Jahren angemessen?
Eine hilfreiche Orientierung bietet die Taschengeldtabelle des Deutschen Jugendinstituts (DJI). Sie gibt Eltern und Erziehungsberechtigten Anhaltspunkte, wie viel Taschengeld in welchem Alter sinnvoll ist. Für 15-Jährige empfiehlt das DJI einen Betrag von 34 bis 39 Euro im Monat.
Dieser Betrag gilt als sogenanntes frei verfügbares Taschengeld. Das bedeutet: Jugendliche dürfen selbst darüber entscheiden, wofür sie das Geld ausgeben. Eltern sollten diesen Rahmen möglichst respektieren und nicht nachträglich eingreifen oder kontrollieren, solange keine gravierenden Probleme auftauchen.
Die Empfehlung ist keine Verpflichtung, aber sie bietet eine realistische Einschätzung, was in vielen Familien machbar ist. Wer finanzielle Luft hat, kann etwas höher einsteigen. Wer enger rechnen muss, bleibt eher im unteren Bereich.
Wofür ist das Taschengeld gedacht?
Auch mit 15 gilt: Taschengeld ist zum Üben da. Jugendliche sollen lernen, mit einem festen Betrag auszukommen, Prioritäten zu setzen und Entscheidungen zu treffen. Es geht dabei weniger um Bedürfnisbefriedigung, sondern um Alltagserfahrung mit Geld.
Ausgaben in dem Alter können sein:
- Eintritte ins Kino, Museum oder Schwimmbad
- Snacks, Getränke oder Essen unterwegs
- kleinere Online-Käufe oder Handy-Abos
- persönliche Wünsche wie Schmuck, Deko oder Bücher
- Geschenke für Freundinnen und Freunde
Taschengeld ist nicht dafür gedacht, notwendige Ausgaben zu decken. Kleidung, Schulmaterial, ÖPNV-Tickets oder Arztbesuche gehören zur Grundversorgung und sollten davon unabhängig geregelt sein. Das hilft auch dabei, klar zwischen „Muss“ und „Kann“ zu unterscheiden.
Sollten Eltern das Taschengeld monatlich oder wöchentlich auszahlen?
Mit 15 ist ein monatlicher Rhythmus in der Regel sinnvoll. Viele Jugendliche haben in dem Alter schon gelernt, mit Geld über längere Zeiträume zu planen. Wer zusätzlich ein Jugendkonto nutzt, kann die Auszahlung bequem per Dauerauftrag regeln.
Der Vorteil einer monatlichen Auszahlung liegt auf der Hand:
- Jugendliche üben, sich ihr Budget über längere Zeit einzuteilen
- spontane und geplante Ausgaben lassen sich besser koordinieren
- größere Wünsche können leichter angespart werden
Wichtig ist, dass das Taschengeld regelmäßig kommt. Am besten zu einem festen Termin. So entsteht Verlässlichkeit, und das Gefühl für einen verantwortungsvollen Umgang mit Geld wächst. Falls das Geld früher aufgebraucht ist, sollte es nicht automatisch Nachschub geben. Auch das gehört zur Übung dazu.
Was können Eltern tun, wenn das Taschengeld mit 15 Jahren nicht ausreichend ist?
Wenn das Taschengeld regelmäßig zu früh verbraucht ist, lohnt sich ein ehrliches Gespräch. Nicht im Ton von Kontrolle oder Belehrung, sondern im Sinne von Verständnis und Klärung.
Gute Fragen können sein:
- Was war dir in diesem Monat besonders wichtig?
- Gab es Ausgaben, die du heute anders einschätzen würdest?
- Gibt es größere Wünsche, auf die du gerne sparen würdest?
Viele Jugendliche sind überrascht, wenn sie sich die eigenen Ausgaben einmal anschauen. Manchmal hilft es, diese für ein oder zwei Monate zu notieren - auf Papier oder in einer einfachen App. So wird schnell sichtbar, wo das Geld bleibt.
Falls sich zeigt, dass der bisherige Betrag tatsächlich nicht mehr reicht, ist eine leichte Erhöhung möglich. Wichtig ist aber, dass sie nachvollziehbar ist und nicht als Belohnung oder Strafe empfunden wird. Es geht um Entwicklung, nicht um Druck.
Und was ist mit Nebenjobs mit 15 Jahren?
Mit 15 sind bezahlte Nebenjobs gesetzlich erlaubt, allerdings nur unter bestimmten Bedingungen. Zum Beispiel Zeitungen austragen, im Sportverein helfen, Babysitten oder kleine Ferienjobs. Viele Jugendliche nutzen diese Möglichkeit, um ihr Budget aufzustocken.
Das kann sinnvoll sein, vor allem wenn der Wunsch nach größeren Ausgaben wächst. Gleichzeitig sollte klar sein: Ein Nebenjob ersetzt nicht das Taschengeld. Denn das Taschengeld erfüllt eine eigene Funktion. Es geht nicht nur ums Geld, sondern um Selbstständigkeit, Vertrauen und Alltagslernen.
Auch der Nebenjob selbst will gut organisiert sein. Schule und Freizeit dürfen dabei nicht zu kurz kommen. Es hilft, gemeinsam zu überlegen, wie viel Arbeitszeit realistisch ist und welche Tätigkeiten infrage kommen.